Image by upklyak on Freepik
In der Europäischen Union ist der Grundsatz der Gleichbehandlung von grundlegender Bedeutung, wie er in Artikel 2 des EU-Vertrags und Artikel 21 der EU-Grundrechtecharta verankert ist. In den letzten Jahrzehnten haben die EU, die Vereinten Nationen und der Europarat die Standards für Nichtdiskriminierung und Gleichbehandlung gestärkt. Dennoch sind einige Gruppen, darunter Menschen, die sich als LGBTQIA+ (geschlechtliche und sexuelle Minderheiten) identifizieren, aufgrund struktureller Benachteiligungen unverhältnismäßig stark von Armut, Marginalisierung und Ausschluss von Grundrechten wie Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsversorgung betroffen. Der Zugang zu diesen Rechten ist noch schwieriger, wenn man von intersektioneller Diskriminierung betroffen ist. In der Umfrage "A long way to go for LGBTI equality" der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte aus dem Jahr 2020 gaben 19 % der queeren Menschen an, im Bildungskontext diskriminiert zu werden.
Die erste zentrale Zielgruppe unseres Projekts sind Lehrkräfte/Pädagog*innen in der beruflichen Weiterbildung und der Erwachsenenbildung. Sie haben einen enormen Einfluss auf ihre Schüler*innen und damit die Macht, deren Bildungsweg positiv zu unterstützen, wenn sie deren Lebenswirklichkeit verstehen und ihre Bedürfnisse unterstützen. Auf der anderen Seite können Vorurteile, Unwissenheit und Halbwissen dazu führen, dass das Bildungsumfeld für marginalisierte Menschen unsicher ist und ihren Erfolg gefährdet. Wir werden Pädagog*innen ermutigen, indem wir sie mit Wissen über die Lebensrealitäten und mit praktischen Werkzeugen für die Umsetzung einer angemessenen Unterstützung für Lernende und Kolleg*innen ausstatten. Kurz gesagt, wir wollen ihnen beibringen, wie sie in ihren Klassenzimmern und in ihrem pädagogischen Team Verbündete für LGBTQIA+ Berufsbildungs- und Erwachsenenschüler sein können, indem sie ihnen angemessene Unterstützung bieten und ihre Grundrechte schützen.
Unsere zweite Hauptzielgruppe sind Verwaltungs- und andere Mitarbeiter*innen in Erwachsenenbildungseinrichtungen. Die Förderung der Vielfalt der Mitglieder unserer Gesellschaft ist eine ständige, grundlegende und komplexe Aufgabe. Bildungseinrichtungen können außergewöhnliche Akteure des Wandels sein. Auch sie stehen in direktem Kontakt mit den erwachsenen Lernenden und entscheiden über Aspekte, die für die Sicherheit und den Erfolg der LGBTQIA+ Lernenden und des Personals wesentlich sind: Sie sind zum Beispiel entscheidend für die Unterstützung von Menschen, die Diskriminierung erfahren haben. Für eine trans- oder intersexuelle Person könnten sich Fragen zur Eintragung des Personenstands ergeben oder wie eine Einrichtung mit gesetzlichen Namensänderungen oder zusätzlichen Ausweisen umgeht. Es ist daher sehr wichtig, die Verwaltung über diese Themen zu informieren, um eine diskriminierungsfreie Praxis für die Grundrechte der Lernenden und des Personals zu fördern.
Copyright © 2024 Created with passion and joy by Wisamar