LGBTQIA+ Identitäten im Unterricht

Begriffe und Lebensrealitäten

LGBTQIA+ ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für lesbische, schwule (Englisch: gay), bisexuelle, trans*, queere, questioning (in der Selbstfindungsphase), inter* und asexuelle Menschen. Das + steht für alle Identitäten, die dazwischen und außerhalb liegen. Diese Buchstaben stehen für ein breites Spektrum an Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen. Jede dieser Identitäten bringt ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen mit sich, die das Leben der Menschen erheblich beeinflussen.

Vielleicht wussten Sie das alles schon oder Sie haben gemerkt, dass es doch noch was dazuzulernen gibt. Möglicherweise ist es ganz neu für Sie. Wie dem auch sei, dieses Modul dient als Einführung in die Erfahrungen und Herausforderungen von Menschen dieser Community. Es sind Menschen mit einzigartigen Geschichten, Identitäten und Bedürfnissen. LGBTQIA+-Identitäten im Unterricht wahrzunehmen und zu unterstützen ist entscheidend für ein inklusives und gleichberechtigtes Lernumfeld.

In diesem Modul erklären wir die Bedeutung des biologischen und sozialen Geschlechts (gender) und zeigen, dass es ein breites Spektrum jenseits von männlich und weiblich gibt. Sie lernen wichtige LGBTQIA+ Begriffe und wie Sie eine Sprache verwenden können, die alle respektiert und miteinschließt. Wir sehen uns die verschiedenen Formen der Diskriminierung sowie die negativen Stereotype und Vorurteile an, mit denen die Menschen der Community konfrontiert sind. Am Ende geht es um die Geschichte der LGBTQIA+-Rechte in der EU und welche Meilensteine und Fortschritte im Kampf für Gleichberechtigung erzielt wurden.

Lerninhalte
  • 1. Das soziale Geschlecht “Gender” & das biologische Geschlecht
  • 2. LGBTQIA+- Begriffe & inklusive Sprache
  • 3. Formen der geschlechtsspezifischen Diskriminierung
  • 4. LGBTQIA+-feindliche Rhetorik
  • 5. Geschichte der LGBTQIA+-Rechte in der EU: wo waren wir und wo sind wir jetzt



1. Das soziale Geschlecht “Gender” & das biologische Geschlecht
1.1. Das Spektrum der Geschlechter
Geschlecht ist ein weites und vielfältiges Konzept, das über die einfache Dichotomie von Mann und Frau hinausgeht.
Im Gegensatz zum biologischen Geschlecht bezieht sich das soziale Geschlecht, auch “Gender” genannt, auf die Erwartungen, Rollen und Verhaltensweisen von einzelnen Geschlechtern wie zum Beispiel Mann und Frau. Diese Rollen werden den Menschen direkt bei der Geburt zugewiesen. Wir können also sagen, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt ist. Das bedeutet, dass es nicht einfach nur etwas Festes oder Gegebenes ist, sondern durch unser Verhalten und gesellschaftliche Regeln immer wieder bestätigt und gefestigt wird.

Die Erfahrung des Genders ist bei jedem Menschen einzigartig, weshalb es wichtig ist, das Geschlecht als ein Spektrum und nicht als eine feste Kategorie zu verstehen.

Viele Menschen identifizieren sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich. Im weiteren Verlauf befassen wir uns mit Identitäten wie nicht-binärem Geschlecht, Gender-Fluid und Agender, die die Vielfalt der Geschlechter widerspiegeln.


1.2. Gendern
Sprache ist lebendig und passt sich an unsere Welt an. Wir erfinden ständig neue Substantive und Verben - es gab einmal eine Zeit, in der es weder „googeln“ noch „Podcast“ gab. Pronomen ändern sich nicht so häufig, aber sie kommen, gehen und ändern sich! Es ist nicht neu, über die Darstellung der Geschlechter in der Sprache nachzudenken - und die Sprache entsprechend zu verändern. Sprache kann Menschen sowohl bekräftigen als auch ausgrenzen. In diesem Sinne ist es entscheidend, auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich der Wirkung unserer Worte bewusst zu sein, um die Identitäten von Menschen zu respektieren und anzuerkennen.

Haben Sie schon einmal von „sprachlichen Mikroaggressionen“ gehört? Sie sind wie diese kleinen Stiche, die man kaum spürt, die einen aber am Ende des Tages doch ein wenig verärgert zurücklassen. Stellen Sie sich vor, Sie sind mit Ihrem gleichgeschlechtlichen Partner auf einer Party und jemand sagt: „Wie mutig von dir, so offen mit deiner Sexualität umzugehen!” Auch wenn es wie ein Kompliment klingt, geht derjenige in Wirklichkeit davon aus, dass es mutig ist, LGBTQIA+ zu sein, als ob es eine Heldentat wäre, statt einfach nur man selbst zu sein.

Es können scheinbar harmlose Kommentare sein, die in Wirklichkeit Ablehnung oder Respektlosigkeit vermitteln. Wenn man zum Beispiel das falsche Pronomen für jemanden verwendet, ist das so, als würde man jemanden mit dem Namen seines Haustiers anreden - das will doch niemand, oder?


1.3. Der Unterschied zwischen biologischem und sozialen Geschlecht (Gender)
Wenn Sie glauben, dass biologisches und soziales Geschlecht dasselbe sind, ist es an der Zeit, einige dieser Ideen zu überdenken.

Biologisches Geschlecht
Das biologische Geschlecht meint die physischen und biologischen Merkmale (wie Chromosomen, Geschlechtsorgane und Hormone), die traditionell verwendet werden, um Menschen als männlich oder weiblich zu klassifizieren. Wir zeigen, dass das Geschlecht nicht immer binär ist und dass die Existenz von inter* Menschen diese einfache Klassifizierung in Frage stellt.

Gender (das soziale Geschlecht) als Identität
Anders als das biologische Geschlecht ist das soziale Geschlecht oder Gender eine innere, persönliche Erfahrung von Identität, die mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen kann oder auch nicht. Wir werden uns damit befassen, wie die Gesellschaft Geschlechterrollen konstruiert und verfestigt, und wie Menschen mit diesen Erwartungen umgehen können.


2. LGBTQIA+ Begriffe & inklusive Sprache
Die Definition von LGBTQIA+-Begriffen ist nicht einfach, da sich die Konzepte dahinter ändern und soziale Regelungen von Communities und nationalen Normen widerspiegeln. In diesem Abschnitt stellen wir die wichtigsten Begriffe vor, damit Sie überholte Ansichten vermeiden und eine Verbindung zu den Lernenden herstellen können. Lassen Sie uns sicherstellen, dass Ihr Unterricht ein Ort ist, an dem sich jeder als einzigartiges Wesen anerkannt und respektiert fühlt.


2.1. LGBTQIA+ Begriffe
Sexuelle Orientierung
Die innere Erfahrung einer Person mit sexueller, romantischer und emotionaler Anziehung.

Emotionale Anziehung:
Emotionale Anziehung meint die Fähigkeit einer Person, starke emotionale Verbindungen zu anderen Menschen zu empfinden, was Gefühle von Empathie, Leidenschaft und Intimität einschließen kann. Und tiefe emotionale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, unabhängig davon, ob diese Beziehungen romantischer oder platonischer Natur sind.

Romantische Anziehung:
Romantische Anziehung meint das Potenzial einer Person, eine romantische Anziehung zu einem bestimmten Geschlecht oder mehreren Geschlechtern zu empfinden. Romantische Anziehung unterscheidet sich von sexueller Anziehung und beinhaltet Gefühle von Liebe, Leidenschaft und Intimität gegenüber einer anderen Person.

Asexuell:
Eine Person, die keine sexuelle Anziehung verspürt.

Bisexuell:
Anziehung zu mehr als einem Geschlecht.

Coming out:
Der Prozess der öffentlichen Bekanntmachung der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.

Demisexuell:
Eine Person, die sexuelle Anziehung erst nach dem Aufbau einer starken emotionalen Bindung empfindet.

Schwul:

Ein Mann, der sich zu anderen Männern hingezogen fühlt.

Heteroflexibel:

Hauptsächlich heterosexuell, kann aber auch gleichgeschlechtliche Beziehungen eingehen.

Inter* oder intergeschlechtlich:

Eine Person mit Geschlechtsmerkmalen, die sich von denen eines typischen Mannes oder einer typischen Frau unterscheiden.

Lesbisch:

Eine Frau, die sich zu anderen Frauen hingezogen fühlt.

Pansexuell:

Eine Person, die sich zu Menschen ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität hingezogen fühlt. Dieser Begriff zielt darauf ab, das binäre Geschlecht abzulehnen.

Sapiosexuell:

Eine Person, die sich eher von Intelligenz als aufgrund des Geschlechts angezogen fühlt.

Outing:

Bekanntmachung von Aspekten der Identität einer Person im Zusammenhang mit ihrer Sexualität oder ihrem Geschlecht, die sie bisher nicht öffentlich gemacht hat.

Questioning (in der Selbstfindungsphase):

Prozess der Erforschung und Selbstfindung der Sexualität oder des Geschlechts.


Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck



Geschlechtsidentität:

Sie kann mit dem bei der Geburt zugewiesenen biologischen Geschlecht oder dem von der Gesellschaft zugewiesenen sozialen Geschlecht übereinstimmen, muss aber nicht. Dazu gehört auch das persönliche Körpergefühl, das den Wunsch nach einer Veränderung des Aussehens oder der Funktion des Körpers durch medizinische, chirurgische oder andere Mittel beinhalten kann, aber nicht muss.

Geschlechtsausdruck:

Wie eine Person ihr soziales Geschlecht durch Kleidung, Verhalten usw. darstellt.

Geschlechtervielfalt:

Gleichberechtigte Vertretung der verschiedenen Geschlechter.

Geschlechterbinarität:

Meint die Einteilung aller Menschen in zwei verschiedene Geschlechter: männlich und weiblich. Während viele Kulturen historisch gesehen eine Vielzahl von Geschlechtsidentitäten mit entsprechenden Rollen in der Gesellschaft anerkannt haben, wurden diese Identitäten im Zuge der westlichen Kolonialisierung unterdrückt.

Queer:

Eine Person, die sich weder als männlich noch als weiblich oder als eine Kombination aus beiden identifiziert.

Genderfluid:

Adjektiv für jemanden, dessen Geschlecht nicht festgelegt ist.

Geschlechterunterdrückung:

Systeme, in denen cis Menschen privilegiert sind und trans* oder geschlechtsuntypische Menschen benachteiligt werden.

Agender:

Sich als geschlechtslos zu identifizieren.

Cis oder cisgeschlechtlich:

Die Geschlechtsidentität stimmt mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht überein.

Trans* oder transgender:

Oberbegriff für Menschen, deren Geschlechtsidentität vom biologischen und sozialen Geschlecht abweicht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Transition:

Der Prozess der Anpassung des eigenen Körpers, des Namens und der rechtlichen Dokumente an die eigene Geschlechtsidentität.
  • Soziale Transition: Änderung von Name, Pronomen, Kleidung usw.
  • Rechtliche Transition: Aktualisierung von rechtlichen Dokumenten.
  • Medizinische Transition: Hormontherapie und/oder Operationen.
Geschlechtsangleichende/bestätigende Behandlung: Medizinische Eingriffe zur Angleichung an die Geschlechtsidentität.


Nicht Binär:

Geschlechtsidenität außerhalb der Binarität von männlich und weiblich.

Deadnaming:

Verwendung des Geburtsnamen einer trans* Person, wenn diese ihn nicht mehr verwendet.

Chosen Name (Deutsch: selbstgewählter Name):

Ein Name, den eine Person wählt, um ihre Geschlechtsidentität widerzuspiegeln.

Dysphorie:

Ein tiefes Gefühl des Unbehagens oder der Unzufriedenheit, das entstehen kann, wenn eine Person eine Diskrepanz zwischen ihrem emotionalen oder körperlichen Zustand und ihrer Identität oder ihren Situationen spürt. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Geschlechtsdysphorie verwendet, kann aber auch auf andere Zusammenhänge angewandt werden, z. B. auf körperliche oder emotionale Dysphorie, wenn sich jemand mit seinem Aussehen, seiner Situation oder inneren Zuständen unwohl fühlt.

Passing:

Wenn man als das Geschlecht wahrgenommen wird, das der eigenen Identität entspricht und nicht dem zugewiesenen Geschlecht.

Drag:

Übertriebene, theatralische Darstellung eines sozialen Geschlechts.

Hormonblocker:

Medikamente, die die Produktion oder Wirkung von Hormonen im Körper beeinträchtigen.

Binding:

Binden und Abflachung des Brustbereichs.

SOGIESC:

Akronym (aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Kurzwort) für sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und Geschlechtsmerkmale.

Queer:

Der Begriff schließt ein breites Spektrum unterschiedlicher sexueller Orientierungen, geschlechtlicher Identitäten und Ausdrucksformen ein.

QPOC:

Queer Person of Color. Deutsch: Queerer Mensch of Color. “of color” ist eine internationale Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrungen. Der Begriff kann nicht direkt ins deutsche übersetzt werden. Er positioniert sich gegen Spaltungsversuche durch Rassismus und Kulturalisierung sowie gegen diskriminierende Fremdbezeichnungen durch die weiße Mehrheitsgesellschaft. Wussten Sie das? Im 19. Jahrhundert bezeichnete man die männliche Homosexualität als Uranismus, abgeleitet vom griechischen Gott Uranus. Er wurde mit einer reinen und erhabenen, fast platonischen Liebe zwischen Männern assoziiert. Leider wurde der Begriff mit negativen Konnotationen verbunden und geriet in Vergessenheit. Später wurde er durch Wort homosexuell ersetzt, das 1868 geschaffen wurde.

Wie wir im folgenden Abschnitt sehen, sind Wörter sehr mächtige Werkzeuge, und mit großer Macht kommt große Verantwortung. Deshalb haben wir eine Tabelle erstellt, in der veraltete Begriffe und ihre modernen Entsprechungen aufgeführt sind, damit Sie auf dem Laufenden bleiben. Ein Lexikon der weltweiten Geschlechtsidentitäten

Unten sind einige Beispiele aus der Vielzahl von weltweiten Begriffen für Personen mit unterschiedlicher SOGIESC. Die Bedeutungen dieser Begriffe können je nach Region erheblich variieren, und einige werden in bestimmten Kontexten als negativ wahrgenommen. Manche Wörter, die einst abwertend oder als Schimpfwörter genutzt wurden, sind von den betroffenen Communities zurückerobert worden. Während ein Begriff von einigen akzeptiert wird, kann er von anderen anders wahrgenommen werden. Es ist essentiell, das Recht jeder Person auf Selbstidentifikation zu respektieren. Wir möchten Sie ermutigen, Begriffe zu finden, die für Ihre Sprache(n) und Ihren Kontext relevant sind.

Acault:
Ein umgangssprachlicher Begriff im Burmesischen (Myanmar) für Personen, die bei der Geburt als männlich eingeordnet wurden und später weibliche Kleidung sowie soziale Rollen übernehmen.

Akava’ine:

Ein Begriff für trans* Frauen in der Māori Sprache auf den Cookinseln.

Bakla:

Ein Tagalog-Begriff auf den Philippinen, der verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten umfasst und sich insbesondere auf Personen bezieht, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurden und weibliche Kleidung, Verhalten und soziale Rollen annehmen.

Burrnesha:

Personen in Nordalbanien, die bei der Geburt als weiblich bestimmt wurden, dann eine männliche Geschlechtsidentität annehmen und ein Leben im Zölibat führen. Diese Praxis ist auch als vajzë e betuar bekannt und weist darauf hin, dass das Geschlecht von den Eltern bei der Geburt oder in der frühen Kindheit festgelegt wurde.

Calabai/Calalai/Bissu:

Die Bugis-Community in Süd-Sulawesi, Indonesien, erkennt drei biologische Geschlechter (männlich, weiblich, inter*) und fünf Geschlechtsidentitäten (Männer, Frauen, Calabai, Calalai, Bissu) an. Calabai bezeichnet Personen, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurden und Weiblichkeit verkörpern, während Calalai diejenigen sind, die bei der Geburt als weiblich bestimmt wurden und sich männlich ausdrücken. Bissu repräsentiert ein transzendentes Geschlecht, das alle oder keines der Geschlechter in sich vereint und spezifische rituelle Funktionen übernimmt. Bissu werden oft mit Priestern verglichen.

Dee/Tom:

In Indonesien, auf den Philippinen und in Thailand sind Dees Frauen, die sich feminin präsentieren und Toms Frauen mit maskulinem Geschlechtsausdruck, die sich zu anderen Frauen hingezogen fühlen.

Fa’afafine:

Ein Begriff, der Personen des dritten Geschlechts aus Samoa und der samoanischen Diaspora bezeichnet, ähnlich wie fakaleitī und māhū.

Fakaleitī:

Ein tonganischer Begriff für Personen, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurden, sich aber feminin verhalten und ausdrücken, ähnlich wie fa'afafine und māhū.

Guevedoche:

Ein Begriff in der Dominikanischen Republik für bestimmte inter* Personen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren.

Hamjensgara:

In der Islamischen Republik Iran wird dieser Begriff für Männer verwendet, die sich hauptsächlich zu anderen Männern hingezogen fühlen. Er wird von denjenigen bevorzugt, die sich in die traditionelle iranische Familiendynamik einfügen und nicht als Teil des westlichen LGBTQIA+-Aktivismus gesehen werden möchten.

Hijra:

Ein in Südasien, insbesondere in Indien, weit verbreiteter Begriff für Personen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, und in manchen Kontexten auch auf Frauen, die bei der Geburt als männlich bestimmt werden. In Pakistan und Nordindien können sie auch als khawaja sara oder zenana bezeichnet werden.

Khanith:

Ein omanischer Begriff für eine Person, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurde und sich feminin ausdrückt und verhält. Obwohl der Begriff in der Vergangenheit als abwertend war, haben einige Personen ihn übernommen.

Kuchu:

Ein umgangssprachlicher Begriff für Homosexuelle in Uganda, der negativ war, aber von einigen Mitgliedern der Gemeinschaft wieder aufgegriffen wurde.

Māhū:

Dieser Begriff bedeutet wörtlich „in der Mitte“ und wird in den Kulturen von Hawaii (Kanaka Maoli), Māori (Neuseeland), Ma'ohi (Tahiti) und anderen französisch-polynesischen Kulturen verwendet, um Personen des dritten Geschlechts mit traditionellen spirituellen und sozialen Rollen zu bezeichnen, ähnlich wie Fakaleiti und Fa'afafine.

Mashoga:

Ein Suaheli-Begriff aus Kenia, der eine Vielzahl von Geschlechtsidentitäten bezeichnet. Er wird in erster Linie für schwule Männer verwendet, gilt aber auch für Personen, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurden und ihre Weiblichkeit ausdrücken oder sich als nicht-binär identifizieren.

Metis:

In Nepal bezeichnet dieser Begriff Personen, denen bei der Geburt ein männliches Geschlecht zugewiesen wurde, die aber eine weibliche Geschlechtsidentität oder Geschlechtsausdruck haben.

Mithli:

Dieser arabische Begriff ist eine Kurzform von mithli al-jins und bezeichnet eine Person, die sich in erster Linie zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt. Er gilt nicht als abwertend.

Motsoalle:

Ein Basotho-Begriff aus Lesotho für eine Frau in einer gesellschaftlich akzeptierten Langzeitbeziehung mit einer anderen Frau, die auch körperliche Intimität beinhalten kann. Beide Frauen haben auch noch heterosexuelle Partnerschaften. Muxe: Bei den Zapoteken auf der mexikanischen Halbinsel Oaxaca bezieht sich muxe (oder muxhe) traditionell auf Personen, die bei der Geburt als männlich bestimmt wurden und ihre Weiblichkeit zum Ausdruck bringen. In den letzten Jahren wurde der Begriff auch mit schwulen Männern in Verbindung gebracht.

Shuga/Bujaina:

Die bevorzugten Bezeichnungen für schwule Männer (shuga) und Lesben (bujaina) in Tansania.

Sistergirl/Brotherboy:

Begriffe zur Beschreibung indigener trans* Personen in den Gemeinschaften der Queensland Aborigines und Torres Strait Islander in Australien. Ein Sistergirl (oder Sistagirl) ist eine Person, die von Geburt an männlich ist und sich als Frau identifiziert, während ein Brotherboy eine Person ist, die von Geburt an weiblich ist und sich als Mann identifiziert. Sistergirls übernehmen in der Regel weibliche Rollen innerhalb ihrer Gemeinschaft, während Brotherboys männliche Rollen einnehmen.

Skesana:

Ein IsiNgqumo-Begriff, der von Bantu-Sprechern im südlichen Afrika und in Simbabwe verwendet wird, um Personen zu beschreiben, die bei der Geburt als männlich eingestuft wurden, sich aber mit einem weiblichen Geschlecht identifizieren oder ihre Weiblichkeit zum Ausdruck bringen. In derselben Sprache bezieht sich injonga auf männliche schwule Männer.

Takatāpui (Takataapui):

Ein Māori-Begriff, der sich ursprünglich auf einen gleichgeschlechtlichen Partner bezog. Er hat sich zu einem Oberbegriff entwickelt, der verschiedene sexuelle Ausrichtungen und Geschlechtsidentitäten umfasst und gleichzeitig die indigene Identität einbezieht. Weitere Māori und pazifische Begriffe für Geschlechtsidentität in Neuseeland sind aikāne, akava'ine, fa'afafine, faafatama, fakafifine, fakaleiti, māhū, palopa, tangata ira tāne, vakasalewalewa und whakawahine.

Tida wena:

Ein Begriff für die two-spirit (Zwei-Geister) Identität der Warao, einer indigenen Kultur in der Bolivarischen Republik Venezuela. Er beschreibt Personen, die sich nicht strikt als männlich oder weiblich identifizieren und von denen man annimmt, dass sie zwei Geister besitzen. Sie übernehmen oft die Rolle eines Schamanen.

Travesti:

Ein vielschichtiger spanischer Begriff, dessen Bedeutung je nach Kontext und Region variieren kann. In Südamerika, insbesondere in Argentinien, Brasilien und Peru, wird er häufig verwendet. Er bezeichnet Personen, die bei der Geburt als männlich eingestuft wurden und eine Geschlechtsidentität entwickeln, die sich an den Ausdrucksformen der Weiblichkeit orientiert. Ursprünglich bezog sich der Begriff auf Cross-Dressing, hat sich aber auf Personen ausgeweitet, die täglich als Frauen leben.

Überholter Begriff Empfohlener Begriff Warum?
Homosexuell schwul oder lesbisch Die Verwendung dieses Wortes ist nicht unbedingt falsch oder verletzend, aber man sollte nicht verallgemeinern! Junge Menschen neigen dazu, sich lieber mit konkreteren Bezeichnungen zu identifizieren.
Transvestite Cross-dresser Dieser Begriff wird oft als inklusiver angesehen, da er keine Annahmen über die Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung einer Person macht.
Hermaphrodit Inter* oder intergeschlechtlich Es ist die bevorzugte Bezeichnung für Personen, die mit Geschlechtsmerkmalen geboren werden, die nicht dem typischen männlichen oder weiblichen Muster entsprechen. Er ist wesentlicher und zutreffender als „Hermaphrodit“, was ein veralteter und potenziell stigmatisierender Begriff ist.
Sexuelle Präferenz Sexuelle Neigung oder Orientierung „Sexuelle Präferenz“ ist ein älterer Begriff, der impliziert, dass sexuelle Anziehung eine Wahl oder Vorliebe ist.
Transsexuelll Trans* oder Transgender Trans* oder Transgender ist ein weiter gefasster Begriff, der ein breiteres Spektrum von Geschlechtsidentitäten umfasst, einschließlich nicht-binärer Personen, die keine körperliche Umwandlung wünschen oder vornehmen lassen..
Geschlechtsumwandlung Geschlechtsangleichung Dieser Begriff betont die Bejahung der eigenen Geschlechtsidentität und nicht eine Änderung des Geschlechts.

Interaktive Übung 1:






2.2. Inklusive Sprache
Die Sprache ist ein Hilfsmittel im Dienste der Menschheit. Mit ihr können wir Meinungen, Annahmen und Gemütszustände zum Ausdruck bringen. Sprache sollte idealerweise nicht voreingenommen sein und wir sind für ihren Gebrauch verantwortlich. Die Art und Weise, wie wir eine Gruppe oder ein Individuum ansprechen, spiegelt unsere inneren Werte, Überzeugungen, Vorurteile und Stigmata wieder. Die wiederum basieren auf einer festen gesellschaftlichen und kulturellen Grundlage. Sprache ist nicht statisch, sie entwickelt sich weiter und kann für den sozialen Wandel genutzt werden. Indem man auf abwertende und diskriminierende Begriffe gegenüber Menschen verzichtet, kann man zu einer respektvollen, integrativen und gerechten Gesellschaft beitragen. Sprache schafft Realität.

Inklusive Sprache variiert je nach kulturellem Kontext. Sie unterscheidet sich in ihren Formen, aber nicht in ihrer Bedeutung.

Wir werden uns mit diesem Thema später eingehender befassen; vorerst hier einige Vorschläge:
  1. Gehen Sie nicht von der Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung einer Person aus. Verwenden Sie stattdessen Begriffe und Formulierungen, die keine Geschlechterstereotypen verstärken. Beispiel: Verwenden Sie „Menschen“ oder „Personen“ anstelle von „Männern und Frauen“.
  2. Die Sprache entwickelt sich ständig weiter; die Bereitschaft zu lernen und sich anzupassen ist wichtig, erst recht für Lehrkräfte wie Sie!
  3. Einfache Dinge, wie z. B. nach den Pronomen einer Person zu fragen, können einen großen Unterschied bei der Gleichstellung bewirken.



2.3. Pronomen verstehen
Falls Sie nicht (mehr) wissen, was Pronomen sind, ist das kein Problem! Wir sind hier, um Ihr Gedächtnis aufzufrischen.

Ein Pronomen ist ein Wort, das ein Substantiv ersetzt. Es wird verwendet, um sich auf Menschen, Tiere oder Dinge zu beziehen, ohne dass das Substantiv immer wieder wiederholt werden muss. In diesem Fall ist es wichtig, sich auf die Bedeutung zu konzentrieren, die es für Ihre Lernenden haben kann.

Pronomen zeigen, wie eine Person sich selbst identifiziert und wie sie von anderen erkannt werden möchte. Die korrekte Anwendung ist ein entscheidender Aspekt bei der Anerkennung der Geschlechtsidentität, insbesondere für trans* Personen.

Pronomen sind also kleine Worte mit großer Verantwortung.

Neutrale Pronomen sind eine Möglichkeit, die Gleichstellung zu fördern, da sie es den Menschen ermöglichen, ihre geschlechtliche Identität auszudrücken, ohne auf das traditionelle binäre Geschlecht beschränkt zu sein. Aus diesem Grund können sich Pronomen ändern, wenn Menschen ihre Geschlechtsidentität erkunden.

Strategien für respektvolles Nachfragen:
Stellen Sie sich und Ihre Pronomen vor und fragen Sie dann: „Was sind Ihre Pronomen?“ oder „Wie soll ich Sie ansprechen?“ sind angemessene Möglichkeiten, das Gespräch zu beginnen.
Tipp:
Sie können dies am ersten Tag ausprobieren, wenn Sie und die Lernenden sich gegenseitig kennenlernen. Das ist eine gute Möglichkeit, das Eis zu brechen und von Anfang an Vertrauen aufzubauen.

Was tun, wenn Sie einen Fehler machen?
Machen Sie sich keine Sorgen, Fehler passieren. Den Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen und ihn zu korrigieren, ist die beste Art, Respekt zu zeigen.
Tipp:
Wenn Sie tatsächlich einen Fehler gemacht haben, kann man das meist erkennen. Es ist ziemlich einfach zu erkennen, ob jemand abwerten möchte oder einfach nur Mist gebaut hat. Eine aufrichtige Entschuldigung und eine proaktive Haltung gegenüber Veränderungen sind die besten Ansätze.


2.4. Pronomen in unterschiedlichen EU Ländern
Die Verwendung und Akzeptanz von Pronomen ist in den verschiedenen europäischen Ländern sehr unterschiedlich und wird durch sprachliche und kulturelle Faktoren beeinflusst.
Die Einbeziehung von nicht-binären Menschen in die Sprache ist ein Thema, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Während im Englischen die Verwendung des Neutrumpronomens „they“ diesen Prozess vereinfacht hat, stellen andere europäische Sprachen besondere Herausforderungen dar.

ImDeutschen, das für seine komplexe Geschlechtergrammatik bekannt ist, sind Versuche, Neopronomen wie „sier“ einzuführen, auf Widerstand gestoßen. Auch in Frankreich wurde der Vorschlag, das Neutrum „iel“ einzuführen, in offiziellen Dokumenten abgelehnt. Die grammatikalische Starrheit dieser Sprachen erschwert die Übernahme neuer sprachlicher Formen.

Italien und Spanien haben sich für kreativere Lösungen entschieden, wie z. B. die Verwendung von Sternchen oder des Symbols schawa (ə), um das Geschlecht von Substantiven zu neutralisieren. In Spanien hat sich darüber hinaus die Verwendung des Pronomens „elle“ durchgesetzt. Es ist jedoch noch kein offizieller Konsens. Im Gegensatz dazu haben Länder wie Schweden und Finnland erhebliche Fortschritte bei der Einführung geschlechtsneutraler Pronomen wie „Henne“ im Schwedischen und „hän“ im Finnischen gemacht.

Die Vielfalt der Ansätze in Europa spiegelt die Komplexität der Anpassung der Sprache an sich verändernde soziale Gegebenheiten wider. Es gibt Herausforderungen, aber auch erfolgreiche Beispiele, die zeigen, dass es möglich ist, eine inklusive Sprache in unterschiedliche kulturelle Kontexte einzubinden. Der Schlüssel dazu ist die Bereitschaft zum Dialog, die Offenheit für neue Ideen und die Suche nach Lösungen, die die Vielfalt der Geschlechteridentitäten respektieren.




2.5. Diskriminierung verstehen

Formen der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts

Diskriminierung verstehen Diskriminierung bedeutet, dass einige Menschen anders behandelt werden als andere. Diskriminierung tritt im täglichen Leben von Millionen von Menschen auf und beruht in der Regel auf Stereotypen und Vorurteilen.

In der Grafik sehen Sie den Teufelskreis von Stereotypen zu Diskriminierung und Gewalt:
STEREOTYPEN →
Vereinfachten Annahmen durch ein oder mehrere Merkmale in einer Gruppe
VORURTEILE →
Unangebrachte oder negative Wahrnehmung von etwas/jemandem.
DISKRIMINIERUNG →
Beleidigende Behandlung oder Ausgrenzung einer Person auf Grund eines oder mehrerer Merkmale.
GEWALT →
Eine Handlung, die darauf abzielt, etwas/jemanden zu verletzen, zu missbrauchen, zu schaden oder zu zerstören.

Stereotypen werden von der Gesellschaft geschaffen und können sich ändern. Ein Beispiel: In der Mitte des Jahrhunderts war es ein gängiges Stereotyp, dass Männer bei öffentlichen Auftritten und gesellschaftlichen Veranstaltungen hohe Absätze, Perücken und Make-up tragen. Im Laufe der Zeit hat sich dies geändert, und derzeit ist die gesellschaftliche Norm, dass nur Frauen hohe Absätze, Perücken und Make-up tragen, was zu dem Stereotyp führt: „Wenn ein Mann hohe Absätze trägt, bedeutet das, dass er schwul ist“.

Wenn solche Wahrnehmungen aufgrund des Geschlechts einer Person gemacht werden, nennt man das geschlechtsbezogene Stereotypisierung. Wird eine Person aufgrund der allgemeinen Annahmen über das Aussehen eines Geschlechts anders behandelt, spricht man von geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

Geschlechternormativität


Das gängige Verständnis in der heutigen Gesellschaft ist die binäre Wahrnehmung der Geschlechter, auch Cissexismus genannt. Sie basiert auf der Annahme, dass jeder entweder männlich oder weiblich sein und sich gemäß den patriarchalen Normen für cisgeschlechtliche Rollen verhalten muss. Diese Theorie beruht auch auf der Überzeugung, dass cisgeschlechtliche Personen den trans* Personen oder Personen mit Geschlechtsangleichungen überlegen sind.

Heteronormativität ist ein weiterer Aspekt, der die oben genannte Theorie unterstützt. Er bezieht sich auf die sexuellen Präferenzen eines Individuums. Es handelt sich dabei um ein Konzept, wonach Heterosexualität die bevorzugte oder normale sexuelle Neigung ist. Sie geht davon aus, dass das Geschlecht binär ist und sexuelle oder eheliche Beziehungen nur für Menschen mit entgegengesetztem Geschlecht geeignet sind.

Geschlechtsspezifische Vorurteile


Vorurteile gegenüber Personen werden auf der Grundlage von Stereotypen gebildet. Wenn man eine allgemeine Überzeugung als persönliche Überzeugung ausgebildet hat, dann wendet das Gehirn diese Überzeugung als Vorurteil gegenüber einer anderen Person an, wenn es an ihr ein Merkmal einer bestimmten Gruppe erkennt.

Wenn wir das erwähnte Stereotyp verwenden: „Wenn ein Mann Stöckelschuhe trägt, bedeutet das, dass er schwul ist“, dann geht das Vorurteil noch weiter und besagt, dass dieser Mann sehr unglücklich sein wird oder nicht in der Lage sein wird, für seine Familie zu sorgen, dass er in der Schule gemobbt wird, dass er mehr mit Autos und Waffen spielen sollte, dass er ein normaler Mann werden muss usw. Natürlich beruhen Vorurteile gegenüber Männern nicht nur auf ihrem Aussehen, sondern hängen auch mit ihrem emotionalen Zustand oder ihrer gesellschaftlichen Rolle zusammen - wenn ein Mann weint, gilt er als schwach, wenn ein Mann eine hohe gesellschaftliche Position innehat, ist seine Meinung/Lösung die einzig mögliche usw.

Wenn das gängige Stereotyp cis und heteronormativ ist, dann ist das Vorurteil gegenüber trans* Personen, dass sie „unnormal“ oder „unnatürlich“ sind.

Es ist sehr merkwürdig, wie unterschiedlich die Vorurteile sein können. Ein Beispiel: Das gängige Vorurteil gegenüber einem heterosexuellen Cis-Mann bezieht sich auf seine sexuelle Kraft, seine Fähigkeit, so viele sexuelle Handlungen wie möglich auszuführen. Auch ist es die allgemeine Überzeugung, dass er so viele Partnerinnen haben kann und sollte, wie er will. Gleichzeitig ist das gängige Vorurteil gegenüber schwulen Männern, dass sie promiskuitiv sind und ihre Libido unterdrückt werden sollte.

Diskriminierung aufgrund des Geschlechts


Nachdem wir nun den Zusammenhang zwischen Stereotypen und Vorurteilen erkannt und verstanden haben, müssen wir uns im nächsten Schritt mit der geschlechtsspezifischen Diskriminierung befassen. Dabei handelt es sich um die verletzende Behandlung oder den Ausschluss einer Person oder einer Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geschlechts.

Nach dem ersten Beispiel liegt eine geschlechtsspezifische Diskriminierung vor, wenn einer männlichen Person, die hohe Absätze, eine Perücke und Make-up trägt, ein Sitzplatz in einer Bar, eine Arbeitsstelle, der Zugang zur medizinischen Versorgung usw. verweigert wird. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts liegt auch dann vor, wenn das Gesetz dieser Person nicht erlaubt, ihr Geschlecht oder ihren Namen in ihren Ausweispapieren zu ändern, oder wenn diese Person nicht in ein anderes Land reisen darf.

Diskriminierung aufgrund des Geschlechts liegt vor, wenn eine Frau und ein Mann die gleiche Stelle besetzen, aber unterschiedlich bezahlt werden (gender pay gap: in ähnlichen Situationen werden Frauen schlechter bezahlt), oder wenn Frauen mit blonden Haaren am Arbeitsplatz nicht für eine Beförderung in Betracht gezogen werden. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts liegt auch dann vor, wenn eine Frau als Mutter betrachtet wird und ständig darauf hingewiesen wird, wie wichtig es ist, Kinder zu bekommen.

Geschlechtsbezogene Gewalt

Alle oben genannten Beispiele für Stereotypisierung, Vorurteile und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bilden eine Grundlage für geschlechtsbezogene Gewalt. Körperliche Gewalt ist leicht zu erkennen, aber auch weniger sichtbare verbale, wirtschaftliche, psychologische und Cybergewalt sind gefährlich.

Wenn Menschen auf der Straße angegriffen,beworfen oder geschlagen werden, weil sie einem bestimmten Geschlecht angehören oder es angenommen wird, gilt dies als geschlechtsbezogene Gewalt. Häusliche Gewalt (in den meisten Fällen von Männern gegen Frauen) ist aus vielen Gründen geschlechtsspezifische Gewalt - in Anbetracht der Überlegenheit des Mannes gegenüber der Frau, den Erwartungen an die weibliche Rolle im familiären Kontext usw. Ebenso sind die chirurgischen Eingriffe zur Anpassung der Körper von inter* Neugeborenen an die binäre Geschlechterordnung geschlechtsbezogene Gewalt. Sie werden in EU-Ländern durchgeführt, meist unter falscher oder gar keiner Information der Eltern.

Wenn jemandem ein Job verweigert wird, weil er hohe Absätze, Perücke und Make-up trägt, ist das strukturell wirtschaftliche Gewalt. LGBTQIA+ Menschen werden oft von Familienmitgliedern verlassen und müssen für sich selbst sorgen.

Psychische Gewalt kann verbale Angriffe, sexistische Witze, Vorschläge zur intimen Unterwerfung, Empfehlungen für Medikamente zur Unterdrückung der Sexualfunktionen oder sogar Gehirnmanipulationen mit Strom umfassen (eine Praxis, die heutzutage auch noch in EU-Ländern angewandt wird). Letzteres ist auch körperliche Gewalt.

Cyber-Mobbing aufgrund des Geschlechts ist besonders heikel. Es ist vor allem für junge Frauen und LGBTIQIA+ Menschen gefährlich. Hassreden und sexistische Äußerungen florieren, da sie anonym gepostet und von Bot-Maschinen vervielfältigt werden können. Andere Gefahren sind, dass junge Mädchen für den Sexhandel geangelt werden oder Rechtsextreme sich in falschen Profilen als homosexuell ausgeben, um Homosexuelle beim persönlichen treffen zusammenschlagen.

All dies kann durch Bildung eingedämmt oder sogar verhindert werden.

Geschlechtsspezifische Vorurteile und geschlechtersensible Sprache in der Bildung

Ein Bewusstsein für die persönlichen geschlechtsspezifischen Vorurteile und sozialen Normen ist die Grundlage für jede pädagogische Fachkraft. Der Lehrplan in den Schulen ist selten geschlechtersensibel. Daher ist es die Aufgabe der Lehrkräfte, die Missverständnisse zu beseitigen.

Eine grundlegende Respektbekundung ist die Verwendung einer angemessenen Sprache und Terminologie im Unterricht.

Ein gutes Beispiel für geschlechtersensible Sprache ist die Verwendung von Wörtern, die für alle gleich sind, wie „Hallo Leute“ statt „Hallo Jungs“. Verwenden Sie „Kollegschaft“, “Team” oder “Kollegium” anstelle von „Kollegin“ oder „Kollege“.

Es ist wichtig, dass die Namen und Pronomen jeder Person in der Klasse respektiert werden. Setzen Sie sich aber auch aktiv dafür ein, dass dies als Regel für alle in der Klasse gilt.

Wie alles andere sollte das nicht ohne Erklärung eingeführt werden. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und mit der Klasse zu sprechen, zu erklären, Beispiele zu geben, sie an ihren Erfahrungen und ihrem persönlichen Verständnis teilhaben zu lassen, Stereotypen (falls sie auftreten) anzusprechen und auf sie hinzuweisen und ehrlich zu sein. Quellen



Interaktive Übung: Gendern in der Bildung

Schritte

1. Erkenne das Vorurteil
  • Geben Sie den Teilnehmenden Beispiele für voreingenommene Ausdrücke oder Situationen in Bildungskontexten (z. B. „Der Ingenieur erklärte seine Arbeit“ oder „Mädchen sind besser in Kunst“).
  • Bitten Sie die Teilnehmenden, in Einzel- oder Paararbeit problematische Formulierungen zu unterstreichen und eine kurze Notiz zu verfassen, in der das Vorurteil erklärt wird.
  • Beispiele:
    • „Feuerwehrmänner schützen unsere Gemeinden“
    • „Mütter sind von Natur aus fürsorglicher“

2. Formuliere das Vorurteil um

  • Die Teilnehmenden schreiben die voreingenommenen Sätze in geschlechtergerechte Sprache um
  • Beispiele für Umformulierungen:
    • “Feuerwehrleute schützen unsere Gemeinden.”
    • "Betreuungspersonen spielen in Familien eine wichtige Rolle."

    3. Gemeinsame Diskussion

  • Tauschen Sie sich über die überarbeiteten Beispiele aus. Heben Sie hervor, wie kleine sprachliche Änderungen eine große Wirkung haben können.
  • Führen Sie ein Gespräch über die Bedeutung einer bewussten Sprache für die Meinungsbildung und die Förderung der Gleichstellung.


  • 4.Schlussfolgerungen
    • Fassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse über den Einfluss der Sprache auf die Gestaltung eines inklusiven Lernumfelds zusammen.
    • Geben Sie praktische Tipps für das Gendern und, wenn möglich, die Verwendung neutraler Begriffe.



    3. LGBTQIA+ feindliche Rhetorik

    Einführung in die Anti-LGBTQIA+-Propaganda

    Im späten 20. Jahrhundert, als LGBTQIA+ Bewegungen stärker wurden, kam es zu einer Welle von Anti-Propaganda, die die Rechte und Erfahrungen von LGBTQIA+ Menschen leugneten. Überraschenderweise begannen diese Anti-Gender-Kampagnen nicht an der Basis, sondern wurden von einflussreichen Personen in der Politik und in religiösen Kreisen vorangetrieben. Eine der ersten Erwähnungen des Begriffs „Gender-Ideologie“ stammt vom ehemaligen Präsident Ecuadors Rafael Correa im Jahr 2013. In einer Fernsehsendung behauptete er, dass die „Gender Ideologie" die traditionelle Familie zerstöre. Diese Idee verbreitete sich schnell in ganz Latein- und Nordamerika und führte zu Gesetzesänderungen und Bildungsprogrammen, um jegliche Erwähnung der Geschlechtervielfalt zu verhindern. Bald erreichte diese Idee auch Europa und vor allem katholische Länder wie Italien und Spanien. Dort gewann der Begriff an Bedeutung, als Gesetze zur gleichgeschlechtlichen Ehe und Anerkennung der Geschlechtsidentität diskutiert wurden.

    Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei der „Gender-Ideologie“ nicht um eine reale Bewegung oder ein Programm zur Unterstützung der Rechte von LGBTQIA+ handelt. Es handelt sich im Gegenteil um ein Konzept, das von konservativen politischen und religiösen Führern entwickelt wurde. Dieses Konzept beinhaltet den Widerstand gegen viele Dinge wie Abtreibungsrechte, sexuelle vielfältige Identitäten, andere Familienmodelle, Aufklärung über Geschlecht und Sexualität, HIV-Prävention und die Anerkennung von Sexarbeit. Der Begriff „Gender-Ideologie“ kann je nach Kontext angepasst werden. Es werden oft seltsame Vergleiche zwischen Feminismus, Queer-Theorie und Kommunismus gemacht.

    Die Ablehnung der Geschlechtervielfalt und die Förderung traditioneller Geschlechterrollen treten gemeinsam auf. Häufig wird argumentiert, dass die binären Geschlechterrollen (männlich und weiblich) traditionell und in einigen Ländern sogar verfassungsgemäß sind. Manche behaupten, dass das Sprechen über verschiedene Geschlechtsidentitäten Kinder verwirren würde. Viele Politiker*innen bedienen sich dieser Rhetorik, um das zu verteidigen, was sie die Würde und die Traditionen der Gesellschaft nennen. Diese Reden sind oft populistisch und werden im Wahlkampf oder in Zeiten politischer Krisen eingesetzt, wobei die Politik von religiösen Gruppen unterstützt wird.

    Diese Sprache verbreitet Angst und Lügen – es handelt sich um Fake News. Fakten, Forschung oder Fachmeinungen stützen die Aussagen nicht. Wenn man an das Wort „Gender“ das Wort „Ideologie“ hinzufügt, klingt es so, als gäbe es eine bewusste Absicht, alle Menschen homosexuell oder trans* zu machen. Das macht es leichter, Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich davor fürchten und dagegen auflehnen müssen. Niemand hat jemals ein schriftliches Dokument gesehen, in dem diese so genannte „Gender-Ideologie“ beschrieben wird, aber viele glauben, dass es sie wirklich gibt.

    In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den Unterschied zwischen Falschinformation und Desinformation zu verstehen.
    Falschinformation ist einfach eine falsche Information - jemand hat die Fakten falsch verstanden.
    Desinformation sind falsche Informationen, die absichtlich verbreitet werden. Beides sind Instrumente, um Verschwörungstheorien zu schaffen. Und angesichts dessen können wir sagen, dass die „Gender-Ideologie“ selbst eine Verschwörungstheorie ist. Das Ergebnis ist eine polarisierte Gesellschaft, in der einigen Menschen grundlegende Menschenrechte vorenthalten werden.

    Um sich davor zu schützen, ist es wichtig, Verschwörungstheorien zu erkennen und zu entlarven. Hier sind ein paar Übungen, die dabei helfen:
    Die Beweise verstehen: Gender-Theorien enthalten oft keine glaubwürdigen Beweise und beruhen auf anekdotischen Berichten, falschen Interpretationen von Daten oder völligen Unwahrheiten. Recherchieren Sie in seriösen Quellen nach genauen Informationen zum Thema Geschlecht. Hören Sie sich die Stimmen von LGBTQIA+ Menschen an, die über ihre persönlichen Erfahrungen berichten, oder lesen Sie Artikel und Umfragen von gemeinnützigen Organisationen, die direkt mit LGBTQIA+ Menschen arbeiten.

    Beweggründe erkennen: Vielen genderbezogenen Verschwörungstheorien liegt eine politische, religiöse oder kulturelle Agenda zugrunde. Die Motive hinter diesen Theorien zu verstehen, kann helfen, ihre Stichhaltigkeit kritisch zu beurteilen. Finden Sie mehr über die Person heraus, die die Verschwörungstheorie verbreitet. Überprüfen Sie ihren Hintergrund, ob sie in der Vergangenheit populistische Meinungen und Theorien unterstützt hat.

    Aufklären und Handeln: Die Bekämpfung von Fehlinformationen erfordert Aufklärung und einen offenen Dialog. Ein respektvoller und informierter Umgang mit anderen kann dazu beitragen, Mythen zu zerstreuen und das Verständnis zu fördern. In den meisten Fällen macht es Sinn einfach Fragen zu stellen, die bei Ihnen selbst oder Ihrem Gegenüber eine Selbstreflexion hervorrufen:
    • Woher kommt diese Information?
    • Von wem kommt sie?
    • Vertraue ich dieser Person?
    • Ist diese Person vom Fach in diesem Gebiet?
    • Welche Fakten kenne ich dazu?
    • Habe ich mit einer Person gesprochen, die Erfahrung hat und besser erklären kann? usw.
    Kritisches Denken fördern: Vor allem bei der Bewertung von Quellen, dem Hinterfragen von Vorurteilen und dem Erkennen von logischen Fehlschlüssen.

    Interaktive Übung

    In Gesellschaften mit einem Überangebot an Informationen begünstigen Fehlinformationen die Anfälligkeit für Diskurse, die die bereits bestehenden Überzeugungen verstärken. Dieses Phänomen wird als „Confirmation Bias“ (Bestätigungsfehler) bezeichnet. Darüber hinaus können Fehlinformationen zur Spaltungen und Polarisierungen in sozialen Kontexten genutzt werden. Dieser Prozess wird häufig von Akteuren mit spezifischen Interessen vorangetrieben, wie z. B. politischen Parteien, extremistischen Organisationen oder Unternehmen, die versuchen, die öffentliche Meinung für ihre eigenen Zwecke zu beeinflussen. Die Verbreitung digitaler Plattformen hat die Art und Weise von Fehlinformationen verändert und ihre rasche Verbreitung erleichtert.

    Wir laden Sie dazu ein, mit Ihren Schüler*innen eine Debatte über Fehlinformationen zu eröffnen. Sie können ihnen Fragen stellen wie: Welche Informationsquellen nutzen sie täglich, kennen sie Fake News und Fehlinformationen und wie prüfen sie Informationen?

    Dieses Google Tool können Sie als dafür nutzen und testen.
    Tool: Faktencheck
    Hiermit können Sie ganz einfach nach Faktenchecks suchen. Sie können zum Beispiel nach der Aussage eines Politikers oder einem Thema suchen. Sie können die Ergebnisse auch auf einen bestimmten Herausgeber beschränken.

    Sie können nach Stichwörtern suchen und erhalten eine Liste mit passenden Behauptungen und den entsprechenden Faktenchecks.




    4. Geschichte der LGBTQIA+-Rechte in der EU: Wo waren wir, wo sind wir jetzt
    Die Geschichte der LGBTQIA+-Rechte in Europa ist durch ein komplexes Wechselspiel von Verfolgung, Aktivismus und Errungenschaften gekennzeichnet. Vor dem 20. Jahrhundert waren gleichgeschlechtliche Beziehungen auf dem gesamten Kontinent illegal. Im späten 19. Jahrhundert traten jedoch bahnbrechende Denker wie Karl-Heinrich Ulrichs auf, der sich für die Entkriminalisierung der Homosexualität einsetzte und den Begriff „Uranist“ prägte.

    Das 20. Jahrhundert brachte wichtige soziale und politische Bewegungen für die LGBTQIA+ Rechte mit sich. Es entstanden Organisationen wie das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee und die Gesellschaft zur Reform des Homosexuellenrechts, die sich für Rechtsreformen und gesellschaftliche Akzeptanz einsetzten. Leider führte der Aufstieg des Nazi-Regimes zur Auflösung vieler Organisationen und zur massiven und wahllosen Verfolgung homosexueller Menschen.

    Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden in vielen osteuropäischen Ländern gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Eheschließungen gesetzlich anerkannt. Darüber hinaus hat die Europäische Union mit ihren Antidiskriminierungsgesetzen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gleichstellung von LGBTQIA+ gespielt. Ausgelöst durch die Stonewall- Aufstände im Jahr 1969 nahm Ende des 20. Jahrhunderts der LGBTQIA+-Aktivismus zu. In Europa und den Vereinigten Staaten entstand die Gay Liberation Front (Schwule Befreiungsfront), die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzte und Heteronormativität in Frage stellte.

    „Wenn wir als Pädagog*innen über die Probleme eines Teenagers in der Selbstfindungsphase sprechen und dieser Teenager merkt, dass jemand in seinem Namen mit Entscheidungsträgern spricht, dann erlebt er Stonewall noch einmal. Es ist ein anderer Kontext, aber für diesen einen jungen Menschen ist es nicht weniger einschneidend.“
    - Virginia Apuzzo, Stonewall-Teilnehmerin und führende Aktivistin gegen AIDS- und für LGBTQIA+-Rechte.


    Ein Schlüsselmoment war die Schaffung der Regenbogenflagge im Jahr 1978 durch den Künstler Gilbert Baker. Flaggen sind mächtige Symbole, die die Geschichten derjenigen sichtbar machen, die sie tragen. Die Regenbogenflagge ist zu einem universellen Symbol für LGBTQIA+-Rechte und Inklusion geworden. In den 1980ern wurde die Abkürzung LGBT bekannt, aber erst in den 1990ern verfestigte sie sich und wurde um andere Identitäten erweitert.

    Originale Flagge, 1978
    Acht Farben, die jeweils für ein Element der menschlichen Erfahrung stehen
    Unity flag, 2021
    Dank der Initiative von Daniel Quasar und Valentino Vecchietti schließt die neue Version der Flagge ausdrücklich trans* und inter* Menschen, queere People of Color und Menschen, die mit HIV/AIDS leben, ein.



    Schlussfolgerung
    Lehr- und Lernprozesse erfordern eine umfassende Sicht auf den Mensch und die Gesellschaft, um eine Reflexion, Analyse und kritische Auseinandersetzung mit den unzähligen Realitäten und Konflikten zu ermöglichen, denen man im Laufe seines Lebens begegnet. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass im Unterricht nicht nur die Lernenden, sondern auch ihre Familien und/oder ihr Umfeld unterschiedlich sind. Jedes Wort, jedes Schweigen, jede Haltung und jede implizite oder explizite Positionierung des Lehrpersonals wird die Entwicklung der Lernenden beeinflussen. Wir hoffen, dass Sie besser über die Begriffe und Realitäten Ihrer LGBTQIA+ Lernenden informiert sind und ermutigt wurden, diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.

    Checkliste zur Überprüfung der Lerninhalte
    • Ich verstehe die Bedeutung und den Unterschied zwischen sozialem Geschlecht (Gender) und biologischem Geschlecht.
    • Ich bin vertraut mit LGBTQIA+-Begriffen und inklusiver Sprache (Gendern).
    • Ich erkenne Formen der geschlechtsspezifischen Diskriminierung.
    • Ich erkenne LGBTI+-feindliche Sprache.
    • Ich habe einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung von LGBTQIA+-Rechten in der EU.



    5. Fragen zur Selbstreflexion
    1. Erinnern Sie sich an das erste Mal, als Sie von unterschiedlichen Geschlechterrollen erfuhren. Wie haben Sie davon erfahren? Wie haben Sie dann Ihren eigenen Platz in der Welt wahrgenommen?
    2. Welche direkten und indirekten Aussagen und Meinungen haben Sie in Ihrer Kindheit und Jugend über Homosexualität von Ihrer Familie, Ihrem Umfeld, Lehrerkräften und der Gesellschaft vermittelt bekommen? Können Sie rückblickend irgendwelche unausgesprochenen oder inoffiziellen Einstellungen oder Überzeugungen erkennen, die Ihr Verständnis von sexueller Orientierung beeinflusst haben?
    3. Denken Sie an Begegnungen mit anderen zurück. Haben Sie jemals aufgrund des Aussehens oder des Namens einer Person Vermutungen über ihr Geschlecht angestellt? Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie gemerkt haben, dass Sie sich geirrt haben?